Ein systematischer Vergleich der Gegenwart mit der Vergangenheit als Wegweiser für die Zukunft

Einleitung

Eine der Grund­an­nah­men tech­ni­scher Ana­ly­se lau­tet: Die Geschich­te wie­der­holt sich. Wenn auch nicht in exakt der glei­chen Form, so tre­ten bestimm­te Kurs­ver­läu­fe in Märk­ten in ähn­li­cher Wei­se immer wie­der neu auf. Dar­aus ablei­tend sind eine Viel­zahl von Regel­wer­ken der Chart­ana­ly­se und Indi­ka­to­ren ent­stan­den. Die­se wer­den meis­tens auf den aktu­el­len Kurs­ver­lauf ange­wen­det, um damit den aktu­el­len Fort­gang des Mark­tes zu pro­gnos­ti­zie­ren. Die vor­lie­gen­de Arbeit ent­stand unter zwei Aspek­ten mit einem ande­ren Blickwinkel:

Ers­tens: Wenn es doch eine ähn­li­che Situa­ti­on schon ein­mal gege­ben hat, so muss sich die­se doch irgend­wie fin­den las­sen, und zwar mit objek­ti­ven Mit­teln. Was waren damals die Erkennt­nis­se und wie war damals der nach­fol­gen­de Kurs­ver­lauf? Ergibt sich dar­aus eine sinn­vol­le Pro­gno­se als eine Art Trans­for­ma­ti­on in die Gegenwart?

Zwei­tens: Eine Viel­zahl von Ver­öf­fent­li­chun­gen führt regel­mä­ßig Ver­gleichs­rei­hen zu his­to­ri­schem Kurs­ma­te­ri­al auf. Die­se Zeit­ab­schnit­te sind oft­mals unter­schied­lich lang und wei­sen den Betrach­ter dar­auf hin, dass es sol­che Ver­läu­fe schon ein­mal gege­ben hat. Was ist nun tat­säch­lich ableit­bar aus die­sen Angaben?

Bestär­kung für nähe­re Unter­su­chun­gen erga­ben sich aus ver­schie­de­nen Lite­ra­tur­an­ga­ben. Selbst in wei­ter zurück­lie­gen­der Geschich­te sind ähn­li­che Kurs­ver­läu­fe fest­stell­bar. So glei­chen bei­spiels­wei­se die Beschrei­bun­gen der „South Sea Bubble“ [1] und dem Kurs­ver­lauf der South Sea Com­pa­ny von 1720 [2] deut­lich dem Kurs­ver­lauf des neu­en Mark­tes zum Zeit­punkt der Dot­com-Bubble 1998-2002. Spe­ku­la­ti­ons­bla­sen füh­ren zu immer stei­ler wer­den­den Kurs­ver­läu­fen mit aus­ge­präg­ten „Fah­nen­stan­gen“ und stür­zen nach­fol­gend in sich zusammen.