Fundamental- und technische Analyse – unvereinbare Konkurrenzmethoden …

Fundamental- und technische Analyse – unvereinbare Konkurrenzmethoden oder sich ergänzende Partner

Ein­lei­tung
In Zei­ten, in denen die Zins­sät­ze so nied­rig sind wie im Moment, wird der Kapi­tal­markt für Anle­ger aller Art immer attrak­ti­ver. Für einen Pri­vat­an­le­ger ist der Zugang zu die­sem Markt sehr leicht gewor­den und es bie­ten sich eine Viel­zahl an Anla­ge­mög­lich­kei­ten. Doch um erfolg­reich zu inves­tie­ren, muss man die unter­schied­li­chen Alter­na­ti­ven bewer­ten können.
Man­che Finanz­in­stru­men­te sind dabei sehr kom­pli­ziert und auch extrem ris­kant, des­halb bie­tet sich für vie­le Anle­ger die Inves­ti­ti­on in Akti­en an.

Aber nicht nur der Zins­satz ist ein Grund in ein Unter­neh­men zu inves­tie­ren. Es gibt vie­le ver­schie­de­ne Grün­de, sei es als Spe­ku­la­ti­on, mit­tel bis lang­fris­ti­ge Geld­an­la­ge oder ein­fach aus dem Grund, dass man sich mit dem Unter­neh­men ver­bun­den fühlt. Bei letz­te­rem wird der Inves­tor kei­ne Ana­ly­se benö­ti­gen, da er aus rein emo­tio­na­ler Absicht han­delt. Alle ande­ren Inves­to­ren, und das sind die Mehr­heit, betrei­ben eine aus­führ­li­che Ana­ly­se des Unter­neh­mens, bevor sie inves­tie­ren. Sie wol­len wis­sen, ob sich die Inves­ti­ti­on lohnt.

Es gibt grund­sätz­lich zwei ver­schie­de­ne Ansätze:
Der ers­te ist die Fun­da­men­tal­ana­ly­se. Sie ist die älte­re der bei­den Metho­den und wird von den meis­ten Inves­to­ren betrie­ben, zudem wird in aka­de­mi­schen Krei­sen meist nur sie gelehrt und die zwei­te Metho­de, die tech­ni­sche Ana­ly­se, recht arg­wöh­ni­sche betrach­tet, wie es LO, MAMAYSKY und WANG in einem Arti­kel beschreiben:

One of the grea­test gulfs bet­ween aca­de­mic finan­ce and indus­try prac­ti­ce is the sepa­ra­ti­on that exists bet­ween tech­ni­cal ana­lysts and their aca­de­mic cri­tics. In con­trast to fun­da­men­tal ana­ly­sis, which was quick to be adopted by the scho­lars of modern quan­ti­ta­ti­ve finan­ce, tech­ni­cal ana­ly­sis has been an orphan from the very start. It has been argued that the dif­fe­rence bet­ween fun­da­men­tal ana­ly­sis and tech­ni­cal ana­ly­sis is not unli­ke the dif­fe­rence bet­ween astro­no­my and astro­lo­gy. Among some cir­cles, tech­ni­cal ana­ly­sis is known as ”voo­doo finan­ce.” And in his influ­en­ti­al book A Ran­dom Walk down Wall Street, Bur­ton Mal­kiel (1996) con­cludes that [u]nder sci­en­ti­fic scru­ti­ny, chart-rea­ding must share a pedes­tal with alchemy.

In die­ser Arbeit wer­den jeweils eine Metho­de der Fun­da­men­tal- und eine der tech­ni­schen Ana­ly­se einer Aktie dar­ge­legt. Dabei han­delt es sich um die Ana­ly­se nach STEPHEN H.PENMAN auf Sei­ten der Fun­da­men­tal­ana­ly­se und eine ein­fa­che chart­tech­ni­sche Ana­ly­se auf der ande­ren Sei­te. Dabei wer­den Grund­zü­ge, kur­ze Defi­ni­tio­nen, Vor- und Nach­tei­le sowie der Auf­bau der genann­ten Ana­ly­sen bespro­chen. Nach der Erläu­te­rung der ein­zel­nen Ana­ly­sen wird geprüft, ob sich bei­de Metho­den sinn­voll mit­ein­an­der kom­bi­nie­ren lassen.

Zum bes­se­ren Ver­ständ­nis wer­den bei­de Metho­den dann pra­xis­ori­en­tiert an den bei­den Druck­ma­schi­nen­her­stel­lern König & Bau­er AG (KBA) sowie Hei­del­ber­ger Druck­ma­schi­nen AG demonstriert.