Point&Figure-Trendfolge im Devisenmarkt: Erfolgreich filtern mit …

Point&Figure-Trendfolge im Devisenmarkt: Erfolgreich filtern mit Währungsindices und Marktbreite

Ein­lei­tung
Die ältes­te Chart­me­tho­de der west­li­chen Welt ist Point&Figure, wel­che sich aus der Buch­me­tho­de her­aus ent­wi­ckelt hat. Gegen­über ande­ren Chart­dar­stel­lun­gen wird die­se gele­gent­lich wegen der feh­len­den Dar­stel­lung des Zeit­ver­lau­fes und des Han­dels­vo­lu­mens kri­ti­siert; im Gegen­zug erhält man dafür sehr kla­re Kauf- und Ver­kaufs­si­gna­le, was unstrit­tig einen gro­ßen Vor­teil die­ser Metho­de darstellt.

Für Ana­ly­sen im Akti­en­markt wird die Point&Figure-Methode häu­fig unter Ver­wen­dung eines mehr­stu­fi­gen Ansat­zes ein­ge­setzt. Zunächst wird der Markt­zu­stand des brei­ten Mark­tes ana­ly­siert, indem der Anteil der Akti­en, die im Point&Figure-Chart ein Kauf­si­gnal auf­wei­sen, ermit­telt wird: Der Bul­lish­Per­cent-Index. Aus dem Point&Figure-Chart des Bul­lish-Per­cent-Index kann dann ein Markt­zu­stand ermit­telt wer­den. Dabei wird im Akti­en­markt übli­cher­wei­se auf die Defi­ni­ti­on von Earl Blu­men­thal zurück­ge­grif­fen und es gibt dann die bekann­ten sechs Marktzustände:

bul­lish con­firm­ed bear confirmed
bull corec­tion bear correction
bull alert bear alert

In einem wei­te­ren Ana­ly­se-Schritt wer­den die­se Markt­zu­stän­de auch auf ein­zel­ne Bran­chen in dem betrach­te­ten Markt ana­ly­siert. Ist sowohl der Markt ins­ge­samt viel­ver­spre­chend und zudem auch eine Bran­che, so wer­den dann Kauf­si­gna­le der ein­zel­nen Akti­en aus der Bran­che für einen Posi­ti­ons­auf­bau ver­wen­det. Die­ses all­ge­mein bekann­te Ana­ly­se-Vor­ge­hen der klas­si­schen Point&Figure-Methode ist bei­spiels­wei­se in (Dor­sey, 2000) oder (Mah­nert, 2009) aus­führ­lich beschrieben.

In die­ser Arbeit wird nun ein ver­gleich­ba­rer Ein­satz die­ser klas­si­schen Point&Figure-Methode auf den Devi­sen­markt über­tra­gen. Dazu wird im ers­ten Schritt defi­niert, wie ein Markt­zu­stand für eine Wäh­rung ermit­telt wer­den kann, näm­lich einer­seits über einen Wäh­rungs­in­dex und ande­rer­seits über einen Markt­brei­te-Index; bei­de Indi­ces wer­den dabei für jede Wäh­rung bestimmt. Aus­ge­hend von den Markt­zu­stän­den der Wäh­run­gen wer­den dann nur die Han­dels­si­gna­le aus dem Point&Figure-Chart für einen Trade her­an­ge­zo­gen, bei denen eine star­ke Wäh­rung gekauft oder eine schwa­che Wäh­rung ver­kauft wird.

Zunächst wer­den die wich­tigs­ten Grund­la­gen über Point&Figure-Charts genannt, die für die­se Arbeit rele­vant sind. Dar­über hin­aus wird auf wich­ti­ge Kon­ven­tio­nen und   Rela­tio­nen im Devi­sen­markt hin­ge­wie­sen, die für eine in sich kon­sis­ten­te Betrach­tung die­ses Mark­tes als wesent­lich ange­se­hen wer­den. Erst danach wer­den die Wäh­rungs­in­di­ces und die Markt­brei­te-Indi­ces für die betrach­te­ten Wäh­run­gen vor­ge­stellt. Aus bei­den Indi­ces kann dann ein Markt­zu­stand für jede Wäh­rung abge­lei­tet wer­den: Mit die­sen Inter­pre­ta­tio­nen gibt es dann ein Instru­men­ta­ri­um, um star­ke bezie­hungs­wei­se schwa­che Wäh­run­gen zu identifizieren.

Damit ist dann der theo­re­ti­sche Rah­men kom­plet­tiert und es wird ein pri­mi­ti­ves, trend­fol­gen­des Han­dels­sys­tem vor­ge­stellt, dass die bei­den vor­ge­stell­ten Indi­ces als Ein­stiegs­fil­ter ver­wen­den kann. Die­ses Sys­tem dient in ers­ter Linie dazu, dass die vor­ge­stell­te Tech­nik anhand his­to­ri­scher Daten über­prüft wer­den kann. In die­sem Back­test wer­den dann die ein­fa­chen Point&Figure-Signale sowohl unter Berück­sich­ti­gung der Markt­zu­stän­de als auch ohne eine Fil­te­rung ana­ly­siert und es wird auf­ge­zeigt, dass die hier vor­ge­stell­te Fil­ter­tech­nik unter Ver­wen­dung bei­der Indi­ces mit einem sta­tis­ti­schen Vor­teil im trend­fol­gen­den Devi­sen­han­del überzeugt.…