Verbesserung des Konzeptes der Relativen Stärke durch eine …

1. Preis VTAD Award 2007

Verbesserung des Konzeptes der Relativen Stärke durch eine dynamische Komponente bzw. eine Relative Stärke/Ratio-Chart-Matrix.

Als ROBERT A. LEVY Ende der Sech­zi­ger Jah­re im Rah­men sei­ner Stu­die „The Rela­ti­ve Strength Con­cept of Com­mon Stock Pri­ce Fore­cas­ting“1 ein Ver­fah­ren zur Selek­ti­on von Akti­en vor­stell­te, ahn­te er nicht, dass sein Kon­zept der „Rela­ti­ven Stär­ke“ zu einer all­ge­mein aner­kann­ten Basis­me­tho­de der Tech­ni­schen Ana­ly­se wer­den soll­te, das auch vier­zig Jah­re nach des­sen Ver­öf­fent­li­chung nichts an Aktua­li­tät ein­ge­büßt hat. Im Gegen­teil: Wäh­rend LEVY die Wirk­sam­keit des Ver­fah­rens anhand von 200 Akti­en der New York Stock Exch­an­ge (NYSE) über einem Zeit­raum von fünf Jah­ren nach­wies, haben in der Zwi­schen­zeit eine Rei­he von ande­ren Stu­di­en die Nach­hal­tig­keit des Selek­ti­ons­mo­dells unter Beweis gestellt. So hat z.B. O´SHAUGHNESSY2 für den US-Markt über einen Zeit­raum von 1952 bis 1996 eine Out­per­for­mance gegen­über der Bench­mark von 3,5% p.a. ermittelt.

Die Unter­su­chun­gen von SCHIERECK/WEBER3 (Out­per­for­mance des deut­schen Akti­en­mark­tes von 1961 bis 1991 von 4,2% p.a.) bzw. der Huber Port­fo­lio AG4 für ver­schie­de­ne inter­na­tio­na­le Bran­chen (zwi­schen 1976 und 2005 wur­de hier ein Mehr­ertrag im Ver­gleich zur Bench­mark von 4,6% p.a. ermit­telt) – unter­mau­ern die Wirk­sam­keit des Kon­zepts der „Rela­ti­ven Stär­ke“ über teil­wei­se sehr lan­ge Zeit­räu­me. In Deutsch­land hat sich auch GÖRKE5 um die LEVY´schen Ideen ver­dient gemacht, indem er mit sei­ner S.M.A.R.T.-Investment-Strategie das ursprüng­li­che Selek­ti­ons­mo­dell um eine Timing­kom­po­nen­te erwei­tert hat.

Im  Rah­men die­ser Arbeit sol­len zwei Selek­ti­ons­ver­fah­ren vor­ge­stellt wer­den, mit deren Hil­fe das Kon­zept der „Rela­ti­ven Stär­ke“ wei­ter ver­bes­sert wer­den kann. Zum einen wird auf­ge­zeigt wer­den wie sich das Ertrags­po­ten­ti­al der Vor­ge­hens­wei­se LEVYS durch eine dyna­mi­sche Kom­po­nen­te stei­gern lässt. Zum ande­ren wird eine Rela­ti­ve Stär­ke/Ra­tio-Chart-Matrix ein­ge­führt, die das Kri­te­ri­um der „Rela­ti­ven Stär­ke“ mit der rela­ti­ven Betrach­tungs­wei­se eines Ratio-Charts verknüpft.


1 - Levy Robert A.: The Rela­ti­ve Strength Con­cept of Com­mon Stock Pri­ce Fore­cas­ting, New York 1968
2 - O´Shaugnessy, James P.: Die bes­ten Anla­ge­stra­te­gien aller Zei­ten, Landsberg/Lech 2000.
3 - Schier­eck, Dirk; Weber, Mar­tin: Zykli­sche und anti­zy­kli­sche Han­dels­stra­te­gien am deut­schen Akti­en­markt, Zeit­schrift für betriebs­wirt­schaft­li­che For­schung 47, S. 3-24.
4 - Vgl. Huber Portfolio
5  - Gör­ke, Ralf: Die S.M.A.R.T.-Investment-Strategie