Chaikins Volatility

In sei­nem Vola­ti­li­täts­in­di­ka­tor ver­wen­det Marc Chaik­ins die täg­li­che Han­dels­span­ne (Tages­höchst­kurs minus Tages­tiefst­kurs) als grund­le­gen­des Maß für die Vola­ti­li­tät. Damit unter­stellt er, dass bei stei­gen­der Vola­ti­li­tät die Han­dels­span­ne grö­ßer wird und bei nach­las­sen­der Vola­ti­li­tät die Han­dels­span­ne klei­ner wird.

Berechnung

  • Im ers­ten Schritt wird die täg­li­che Han­dels­span­ne berechnet.
  • Im zwei­ten Schritt wird die­se dann mit einem 10-Tages-Durch­schnitt geglättet.
  • Im drit­ten Schritt wird auf die­sen Durch­schnitts­wert eine 10-Tage Rate of Chan­ge (RoC) berechnet.

Indem man die Rate of Chan­ge ver­wen­det, misst man mit Chaik­ins Vola­ti­li­ty die Geschwin­dig­keit, in der sich die geglät­te­te Vola­ti­li­tät ändert. Wird die Rate of Chan­ge anstatt über zehn Tage über einen Tag berech­net, erhält man die Stei­gung der geglät­te­ten Volatilität.

Erich Flo­rek hat in sei­nem Buch „Neue Tra­ding Dimen­sio­nen“ eine kom­pak­te For­mel für den Indi­ka­tor vorgestellt:

\( Chaikin's Vola­ti­li­ty = RoC_{10} (MA_{10} (High-Low))\)

Interpretation

Der Indi­ka­tor oszil­liert um eine Null­li­nie und schwankt zwi­schen einer Wer­te­ska­la von +100 bis -100. Er kann sowohl im Tages­chart, als auch im Wochen – oder Monatschart ver­wen­det werden.

Er zeigt bei einem Wert über der Null­li­nie an, dass die Vola­ti­li­tät steigt, bei einem Wert unter der Null­li­nie fällt die Volatilität.

Nach Chai­kin zeigt ein sehr stei­ler Anstieg sei­nes Indi­ka­tors, dass bald mit einer Boden­bil­dungs­pha­se zu rech­nen ist. Ein Rück­gang des Indi­ka­tors, der sich über einen län­ge­ren Zeit­raum erstreckt, deu­tet auf eine bevor­ste­hen­de Top­bil­dung hin.

Boden­bil­dun­gen des Indi­ka­tors im nega­ti­ven Bereich deu­ten auf mög­li­che Aus­bruchs­be­we­gun­gen aus einer Ran­ge hin, die oft­mals den Beginn einer Trend­pha­se einleitet.

DAX mit Chaik­ins Volatility

Problematik

Die Chaikin´s Vola­ti­li­ty dient in der Regel nicht zu Her­lei­tung kon­kre­ter Signa­le, son­dern viel­mehr zur "Abrun­dung" eines Han­dels­sys­tems. Er ist viel zu hip­pe­lig und lässt damit viel Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum zu. Hin­zu kommt, dass Kurs­ver­lust fast immer mit stei­gen­der Vola­ti­li­tät beglei­tet wer­den, Kurs­ge­win­ne hin­ge­gen aber nicht zwin­gend von anstei­gen­der Vola­ti­li­tät beglei­tet wer­den. Auch feh­len ins­be­son­de­re in lang­an­hal­ten­den Trend­pha­sen ein­deu­ti­ge Signale.


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