Der On Balance Volume Indikator wurde von Joseph Granville entwickelt und zählt zu den bekanntesten und wichtigsten Indikatoren der technischen Analyse. Granville will mit Hilfe des OBV bedeutende Marktbewegungen aufzeigen. Joseph Granville geht in seinem theoretischen Ansatz von einer Gruppe Marktteilnehmer aus, die einen Informationsvorsprung gegenüber den anderen Anlegern hat. Diese können daher Aktien zu niedrigeren Preisen ansammeln als die übrigen Anleger.
Berechnung
Für die Berechnung des OBV wird der Tagesschlusskurs mit dem des Vortages verglichen. Liegt der tagesaktuelle Schlusskurs über dem des Vortages wird der Umsatz zum OBV-Wert des Vortages addiert, ist er niedriger erfolgt analog eine Subtraktion.
Interpretation
Beim OBV wird die Abweichung des Indikators vom Kursverlauf betrachtet. Verlaufen beide tendenziell in die gleiche Richtung, erfolgt die Bestätigung des Trends durch den Indikator. Wird ein hoher Kurs nicht durch den OBV bestätigt, ist dies ein Signal für eine Trendwende nach unten. Im Umkehrschluss gilt eine Trendwende nach oben.
Variante des OBV
Über den OBV wird ein gleitender Durchschnitt gelegt (Tom Aspray empfiehlt 21 Tage). Übersteigt der Wert des OBV seinen eigenen Durchschnitt, ist dies ein Hinweis auf steigende Kurse. Befindet sich der Wert des OBV unter seinem Durchschnitt ist deutet dies auf fallende Kurse hin.
Formeln
- \( C_t>C_{t-1}\ => \ OBV_t=OBV_{t-1}+V_t \)
- \( C_t<C_{t-1}\ => \ OBV_t=OBV_{t-1}-V_t \)
- \( C_t=C_{t-1}\ => \ OBV_t=OBV_{t-1} \)
\( OBV_t=OBV_{t-1}+\frac{C_t-C_{t-1}}{\vert C_t-C_{t-1}\vert}\cdot V_t \)