William's %R

Der Wil­liams %R wur­de von Lar­ry Wil­liams ent­wi­ckelt und nach des­sen eige­nen Aus­sa­gen in sei­nem ers­ten Buch 1967 ver­öf­fent­licht: „How to Sel­ect Stocks for Imme­dia­te & Sub­stan­ti­al Gains“. Damit stammt der Indi­ka­tor noch aus einer Zeit, als Charts von Hand gezeich­net und Indi­ka­to­ren mit spit­zen Blei­stift und Rechen­schie­ber berech­net wur­den. Wil­liams hat 1987 den „World Cup Cham­pi­on­ship of Futures Tra­ding from the Rob­bins Tra­ding Com­pa­ny” gewon­nen, in dem er aus $10,000 über $1,100,000 (10,900%) in einem 12-mona­ti­gen Wett­be­werb mit ech­ten Geld machte.

Der %R gibt die aktu­el­le Lage des Kur­ses - bezo­gen auf die Span­ne zwi­schen Hoch und Tief des Berech­nungs­zeit­raums - an. Das ken­nen wir von wo? Genau – der Stochastik!

Der „klei­ne“ Unter­schied zur Sto­chas­tik liegt dar­in, dass bei der Sto­chas­tik die Dif­fe­renz zwi­schen Schluss­kurs und Peri­oden­tief ver­wen­det wird, beim %R wird die Dif­fe­renz zwi­schen Peri­oden­hoch und Schlusskurs.

Der Oszil­la­tor zeigt überkauft/überverkauft Berei­che und damit extre­me Markt­si­tua­tio­nen an, eben­so Ver­än­de­run­gen im Momen­tum. Im Ori­gi­nal geht die Ska­lie­rung von 0% bis -100%.

ACHTUNG: Vie­le Chart­tools zeich­nen den Oszil­la­tor aller­dings von 0% bis 100%. Im bei­gefüg­ten Chart von Tai­Pan EoD ver­hält sich das so …

Berechnung

Die Berech­nung des %R ist recht simpel:

%R = (höchs­tes Hoch – Schluss­kurs) / (Höchs­tes Hoch – Tiefs­tes Tief) * -100

Wobei gilt:

Höchs­tes Hoch des Betrach­tungs­zeit­raums (im Ori­gi­nal 14 Perioden)

Tiefs­tes Tief des Betrachtungszeitraums

Schluss­kurs: der aktu­ells­te Schluss­kurs des Betrachtungszeitraums

Die 14 Peri­oden kön­nen Tage, Wochen, Mona­te oder auch ein intra­day-Zeit­ho­ri­zont darstellen.

Interpretation

  • Der Über­ver­kauft-Bereich beginnt bei 80%, hier kann (!) mit einer Gegen­be­we­gung gerech­net werden.
  • Der Über­kauft-Bereich beginnt bei 20%, hier kann (!) mit einer Gegen­be­we­gung gerech­net werden.
  • Die Mit­tel­li­nie liegt bei 50%.
  • Liegt der %R bei 100%, so notiert das Under­ly­ing am Tief des Betrachtungszeitraums.
  • Liegt der %R bei 0%, so notiert das Under­ly­ing am Hoch des Betrachtungszeitraums.
  • Der %R eig­net sich für die Divergenzanalyse.
  • Befin­det sich das Under­ly­ing in einem Auf­wärts­trend, dann kön­nen die Bewe­gun­gen des %R in die Über­ver­kaufs­zo­ne hin­ein oder aus der Über­ver­kauf­t­zo­ne her­aus als Kauf­si­gnal ver­wen­det werden.
  • Befin­det sich das Under­ly­ing in einem Abwärts­trend, dann kön­nen die Bewe­gun­gen des %R in die Über­kauf­t­zo­ne hin­ein oder aus der Über­kauf­t­zo­ne her­aus als Ver­kaufs­si­gnal ver­wen­det werden.
William's %R

Wie bei allen Indi­ka­to­ren und Oszil­la­to­ren gilt auch beim %R: Es soll­ten kei­ne Signa­le gegen den Trend gehan­delt werden!

Des Wei­te­ren gilt: Absi­chern mit einem Stop Loss ….


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