Bollinger BandBreite

Von den Bol­lin­ger Bän­dern las­sen sich zwei Indi­ka­to­ren ablei­ten: %b und die BandBreite.

%b - von ande­ren Autoren auch Bol­lin­ger Oszil­la­tor genannt - gibt die Lage des Kur­ses in Rela­ti­on zu den Bol­lin­ger Bän­dern an. Damit wird die Sto­chas­tik auf die Vola­ti­li­tät angewendet.

Die Bol­lin­ger Band­Brei­te - von ande­ren Autoren auch Band­wei­te genannt - gibt die rela­ti­ve Brei­te des Bol­lin­ger Ban­des an.

Berechnung

Für die Berech­nung der Band­Brei­te wer­den im ers­ten Schritt die Bol­lin­ger Bän­der berech­net. Dann wird das unter Band vom obe­ren Band sub­tra­hiert. Das Ergeb­nis wird nor­ma­li­siert, indem es durch das mitt­le­re Band divi­diert wird.

\( BandBreite_{(t)} = \frac { obe­res Band_{(t)} - unte­res Band_{(t)} } { mitt­le­res Band_{(t)} } \)

Interpretation

Mit die­sem Indi­ka­tor wird die rela­ti­ve Brei­te der Bol­lin­ger Bän­der gra­phisch dar­ge­stellt. Damit wird kei­ne zusätz­li­che Infor­ma­ti­on gene­riert, aller­dings wird die im Basischart vor­han­de­ne Infor­ma­ti­on (näm­lich die Brei­te der Bol­lin­ger Bän­der) prä­gnan­ter und damit bes­ser inter­pre­tier­bar aufbereitet.

Abbil­dung 1

In Abbil­dung 1 der DAX mit Bol­lin­ger Bän­dern im Basischart. Im sepa­ra­ten Fens­ter die Band­Brei­te der Bol­lin­ger Bän­der. Pha­sen hoher Vola­ti­li­tät (blau­er Pfeil 1) wech­seln sich mit Pha­sen nied­ri­ger Vola­ti­li­tät (blau­er Pfeil 2) ab. Je län­ger eine die­ser Pha­sen andau­ert, des­to wahr­schein­li­cher wird ein Wech­sel. Mehr Pro­gno­se ist da nicht drin.

Es wird aber fol­gen­des ange­zeigt: Der star­ke Auf­wärts­trend hat zu einem signi­fi­kan­ten Aus­ein­an­der­lau­fen der Bän­der geführt (blau­er Pfeil 1). Wäh­rend die­ser Pha­se läuft das gegen­läu­fi­ge Band (also beim Auf­wärts­trend das unte­re Band) ent­ge­gen der Trend­rich­tung (also abwärts) – mit dem roten Pfeil ange­deu­tet. Sobald der star­ke Auf­wärts­trend schwä­chelt, wer­den die Bol­lin­ger Bän­der enger. Im Basischart ist das nicht sofort erkenn­bar, aber beim Blick auf Band­Brei­te ist das sofort ersicht­lich. Die­se hat ein Hoch aus­ge­bil­det (blau­er gestri­chel­ter Pfeil). Zu die­sem Zeit­punkt hat sich bereits die Rich­tung des unte­ren Ban­des geän­dert - es läuft nach oben. Damit ist die­ser Teil­be­reich des Auf­wärts­trends been­det.
Mit Hil­fe der Band­Brei­te lässt sich die­ses Sze­na­rio schnel­ler erkennen.

Fas­sen wir zusam­men:
Anhand der Band­Brei­te lässt sich eine Schie­be­zo­ne iden­ti­fi­zie­ren – je län­ger die­se Pha­se andau­ert, des­to wahr­schein­li­cher wird der Trend­wech­sel.
Und es lässt sich der Anfang (Bol­lin­ger Bän­der gehen aus­ein­an­der) und das Ende (Bol­lin­ger Bän­der gehen zusam­men) eines Trends identifizieren.

Die Erfah­rung hat aller­dings gezeigt, dass mit sich Bol­lin­ger Bän­dern allei­ne kein pro­fi­ta­bles Han­dels­sys­tem ein­rich­ten lässt.


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