Technische Analyse, was ist das?

„Tech­ni­sche Ana­ly­se ist das Stu­di­um von Markt­be­we­gun­gen, in ers­ter Linie durch Charts, um zukünf­ti­ge Kurs­trends vor­her­zu­sa­gen“ – so steht es im Mur­phy geschrie­ben, dem Buch der Tech­ni­schen Ana­ly­se. Die Prei­se, die an der Bör­se zustan­de kom­men, wer­den in einem Dia­gramm dar­ge­stellt. Das sieht am Bei­spiel des DAX (= Deut­scher Akti­en Index. Der wich­tigs­te deut­sche Akti­en­in­dex, bestehend aus den 30 größ­ten und umsatz­stärks­ten, an der Frank­fur­ter Wert­pa­pier­bör­se gelis­te­ten deut­schen (Aktien-)Unternehmen. Der DAX wur­de am 01.07.1988 mit einem Punk­te­stand von 1.000 Punk­ten eingeführt.

In der hori­zon­ta­len Ach­se (= x-Ach­se = Abszis­sen­ach­se = Zeit­ach­se ) wird die Zeit fort­ge­schrie­ben, in die­sem Fall ist es ein Monats-Lini­en­chart, es wer­den also die Monats­schluss­kur­se anein­an­der­ge­reiht und mit einer Linie ver­bun­den. In der ver­ti­ka­len Ach­se (= y-Ach­se = Ordi­na­ten­ach­se = Prei­sach­se ), der Prei­sach­se, wer­den die Prei­se oder Punk­te (wie bei einem Index) abgetragen.

Abbildung1: DAX Monatschart von 1988-2011

Die Peri­ode der Zeit­ach­se kann vom Anwen­der nach sei­nen Bedürf­nis­sen ein­ge­stellt wer­den. Einen gro­ben Über­blick über die Ent­wick­lung einer Aktie oder eines Index über einen lan­gen Zeit­raum bekommt man zum Bei­spiel mit einem Monatschart. Der Chart mit den Tages­schluss­kur­sen ist der Klas­si­ker, hier wer­den also die Tages­schluss­kur­se mit einer Linie ver­bun­den. Den Zeit­ho­ri­zont kann der Anwen­der vom ganz lang­fris­ti­gen Jah­res­chart (auf Basis von Jah­res­schluss­kur­sen) bis zu einem Minu­ten- oder sogar Tick-Chart (da wird jede ein­zel­ne Kurs­fest­stel­lung abge­bil­det) wäh­len. Neben dem Zeit­ho­ri­zont kann der Benut­zer auch den Chart­typ vari­ie­ren. Der Klas­si­ker ist der Lini­en­chart, da wer­den die Schluss­kur­se der gewähl­ten Peri­ode anein­an­der­ge­reiht. Wei­te­re Vari­an­ten sind zum Bei­spiel Bal­ken­chart], Cand­le­stick-Chart, Point&Figure Chart, Ren­ko Chart, Kagi Chart, Three Line Break … (die Lis­te erhebt kei­nen Anspruch auf Vollständigkeit).

Der Chart lie­fert die wich­tigs­ten Hin­wei­se: den aktu­el­len Trend (im lang­fris­ti­gen und kurz­fris­ti­gen Bereich) und ob eine Trend­um­kehr ansteht. Dazu wer­den Trend­li­ni­en ange­legt, Wider­stän­de und Unter­stüt­zun­gen iden­ti­fi­ziert und Mus­ter (= For­ma­tio­nen oder engl. Pat­tern) ana­ly­siert. For­ma­ti­ons­ana­ly­se ist ein wich­ti­ger Bestand­teil der Chartanalyse.

Der Umsatz ist eine wei­te­re, wich­ti­ge Infor­ma­ti­on, den die Bör­se lie­fert. Die­ser kann in einem sepa­ra­ten Fens­ter abge­tra­gen wer­den, oder er wird mit dem Kurs ver­ar­bei­tet oder er fließt in die Berech­nung eines Indi­ka­tors mit ein. Er ist ein sekun­dä­rer, aber wich­ti­ger Fak­tor bei der Bestä­ti­gung von Kauf- oder Ver­kaufs­si­gna­len (Dow Theo­rie). Wer­den Unter­stüt­zun­gen oder Wider­stän­de mit hohem Umsatz her­aus­ge­nom­men, steht auch die Mehr­heit der Markt­teil­neh­mer hin­ter dem Trendbruch.

Hilfs­mit­tel der Tech­ni­schen Ana­ly­se sind Indi­ka­to­ren und Oszil­la­to­ren. Das sind mathe­ma­ti­sche Ablei­tun­gen des Preises.


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